Die Magie der Afgabox Camera
Das Fotografieren mit der Afganbox Camera hat einen ganz eigenen Charme. Modell und Fotograf begeben sich gemeinsam auf ein Experiment, das weit über das gewöhnliche Fotografieren hinausgeht. Das entstehende Foto hebt sich deutlich von den üblichen Digitalbildern ab. Durch die rudimentäre Technik entsteht ein einzigartiges Bild im Retro-Stil.
Was mich besonders an dieser Kamera fasziniert, ist die Kombination aus Handwerkskunst, Intuition und der Interaktion mit den Modellen auf der Straße. Mit der Afganbox Camera kann ich analoge Fotos erstellen, ohne auf externe Einrichtungen oder elektronische Geräte angewiesen zu sein. Alles, was ich brauche, ist Licht, Fotopapier,Chemikalien und mein handwerkliches Können – und natürlich ein Modell, das sich fotografieren lassen möchte.
Der Ursprung
Meine Afganbox Camera ist eine tragbare, vollständig manuelle Kamera und ein Fotolabor in einem. Diese Technik hat ihre Wurzeln in der frühen Fotografie des 20.Jahrhunderts und wurde vor allem in Ländern wie Afghanistan, Iran und Indien eingesetzt, um Passfotos und Porträts direkt vor Ort zu erstellen.
Die Afghanbox-Kamera entstand aus der Notwendigkeit, schnelle und erschwingliche Fotos zu erstellen – besonders in Regionen, in denen der Zugang zu professionellen Fotostudios begrenzt war. In der Mitte des 20. Jahrhunderts waren diese Kameras in Afghanistan weit verbreitet. Straßenfotografen nutzten sie, um Passfotos und Familienporträts an belebten Plätzen, Märkten und Bahnhöfen zu erstellen. Weitere Informationen http://www.afghanboxcamera.com/
Funktionsweise der Afganbox Camera
Die Magie der Afganbox Camera liegt in ihrer Einfachheit und dem handwerklichen Prozess, der hinter jedem Foto steckt.
Die Afganbox Camera besteht aus einer Holzkiste, die in drei Bereiche unterteilt ist:
- Vorderer Bereich: Hier befinden sich das Objektiv, eine lichtdichte Box mit dem unbelichteten Fotopapier sowie die Mattscheibe, die zum Einstellen des Sucherbildes dient. Auf dieser Scheibe wird nach dem Scharfstellen das Fotopapier in völliger Dunkelheit für die Aufnahme positioniert.
- Seitlicher Bereich: Hier befindet sich ein lichtdichter Ärmel, durch den ich meine Hand in die Dunkelkammer stecken kann, ohne dass Licht eindringt. So bewege ich das Fotopapier durch den ganzen Prozess.
- Hinterer Bereich: Hier befinden sich eine Schale mit der Entwicklerlösung und ein Fixierbad, welches das Bild nach dem Entwickeln haltbar macht. An der Rückseite ist eine kleine Tür eingebaut, die den Blick auf die Mattscheibe freigibt, um die Schärfe einzustellen.
Aufnahme des Fotos:
Nach dem Scharfstellen auf der Mattscheibe und der Positionierung des unbelichteten Fotopapiers erfolgt die eigentliche Aufnahme. Dazu wird einfach der Deckel des Objektivs für geschätzte 1–4 Sekunden abgenommen.
Entwicklung des Fotos:
Das belichtete Fotopapier bewege ich nun für eine Minute in der Entwicklerlösung. Anschließend tauche ich es in das Fixierbad. Nach ein paar Sekunden kann ich den Deckel der Kiste öffnen und einen ersten Blick auf das entstandene Bild werfen. Bin ich mit dem Resultat zufrieden, bleibt das Foto für etwa eine weitere Minute im Fixierbad, um es haltbar zu machen. Danach wird das Fotopapier in sauberem Wasser abgespült. Das Resultat ist ein Negativ – das heißt, dort, wo viel Licht auf das Papier getroffen ist, ist es dunkel, und dort, wo wenig Licht ankam,bleibt das Papier hell.
Positiverstellung:
Um aus diesem Negativ ein Positiv zu erstellen, spanne ich das Negativ auf einem Ständer vor das Objektiv und wiederhole den gesamten Prozess. Das Resultat ist ein Negativ vom Negativ – also ein richtiges Positivbild.
Das klingt alles sehr umständlich und kompliziert, und im Vergleich zu einem Handyfoto ist es das auch. Der gesamte Prozess dauert 7–8 Minuten! Das Ergebnis ist jedoch ein einzigartiges Foto und das Erlebnis bleibt in Erinnerung. Im Idealfall hängt das Bild für Jahre in deiner Wohnung.
Künstlerische Wertschätzung:
Jedes mit der Instantbox-Kamera erstellte Foto ist ein Unikat, geprägt von kleinen Unvollkommenheiten und charakteristischen Merkmalen, die dem Bild eine besondere Ästhetik verleihen. Der manuelle Prozess erfordert Geschick und Geduld, was zu einer tieferen Verbindung zwischen dem Fotografen, dem Modell und dem entstehenden Kunstwerk führt. In einer Welt der sofortigen Bedürfnisbefriedigung bietet die Instantbox-Kamera eine entschleunigte und bewusste Herangehensweise an die Fotografie.